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Integrale Meditation
Integrale Achtsamkeit (Integral Mindfulness)
Auf dieser Seite:
- Was ist Meditation?
- Was ist Achtsamkeit (Mindfulness)?
- Unterschied zwischen Meditation und Achtsamkeit
- Was ist integrale Meditation?
- Was ist integrale Achtsamkeit (Mindfulness)?
Was ist Meditation?
Meditation ist eine bewusste Aktivität, bei der wir lernen, die Funktionsweise unseres Gehirns und den Geist kennenzulernen. Im wesentlichen kann man zwischen zwei Meditationsarten unterscheiden (wobei es natürlich viele weitere Varianten gibt):
Samatha (Geistesruhe-Mediation)
Hierbei wird die Aufmerksamkeit bewusst auf ein bestimmtes Objekt gerichtet (Atem, physischer Gegenstand, imaginiertes Bild, Mantra), um die Konzentrationsfähigkeit des Geistes zu schulen. Durch regelmäßiges Üben entwicklet sich schließlich eine entspannte Gemütsruhe und die vollkommene Sammlung des Geistes, die mit einem Zustand des „Nicht-Denkens“ einhergeht. Der Geist ist friedlich, ruhig, klar und unbewegt.
Vipassana (Einsichts-Meditation)
Vipassana bedeutet die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind. Es ist ein Weg der Selbstveränderung durch Selbstbeobachtung. Dabei wird insbesondere auf die tiefe Wechselbeziehung zwischen Körper und Geist fokussiert, die durch eine geschulte Achtsamkeit direkt erfahren werden kann. Dabei spielt das Beobachten der Gedanken und Emotionen und deren Wechselwirkung mit dem Körper, ohne zu urteilen und zu bewerten, eine wesentliche Rolle.
Was ist Achtsamkeit (Mindfulness)?
Achtsamkeit (Mindfulness) bedeutet, den gegenwärtigen Augenblick (JETZT), ohne zu urteilen und zu bewerten bewusst wahrzunehmen. Sich dem, was wir gerade tun, ohne Grübeleien, Erinnerungen oder Zukunftsplanungen zuzuwenden und das, was gerade ist, unabhängig davon, ob es angenehm oder unangenehm ist, anzunehmen. Dies kann u.a. mit Hilfe der Achtsamkeits-Meditation (Einsichts-Meditation) geübt werden (es gibt eine Reihe weiterer wirkungsvoller Übungen).
Unterschied zwischen Meditation und Achtsamkeit (Mindfulness)
Damit wird ein wesentlicher Unterschied zwischen Meditation und Achtsamkeit deutlich: Während die verschiedenen Meditationsarten Übungen zur Erlangung größerer Bewussheit (awareness) darstellen, beschreibt Achtsamkeit einen Zustand, in dem das durch Meditation Geübte im Alltag praktisch umgesetzt und angewendet werden kann.
Was ist Integrale Meditation?
In den klassischen meditativen Traditionen wird das Augenmerk lediglich auf die horizontale Bewusstheits-Entwicklung (Aufwachen), über die ca. fünf Hauptstufen der Bewusstseinszustände bis zur Erleuchtung (Wachsein), gelegt.
Integrale Meditation bezieht zusätzlich folgende Aspekte ein:
- Vertikale Bewusstseins-Entwicklung (Aufwachsen) entlang der Entwicklungslinien (multiple Intelligenzen) über die Entwicklungsebenen (Strukturstufen).
- Schattenarbeit (Aufräumen), da beim Übergang von einer Entwicklungsebene zur nächsten immer dann, wenn die Schritte Differenzieren (Aufheben und Transzendieren der alleinigen Identifizierung mit der bisherigen Ebene) und Integrieren (Einschließen der bisherigen Ebene von der nächsthöheren Ebene aus) nicht fehlerfrei verlaufen, Störungen entstehen können. Die zwei häufigsten Fehler/Störungen sind a) Versagen bei der Differenzierung/Transzendierung, was zu Fixierungen führt und b) bei der Integration, was zu Verdrängung und Abspaltung führt, wodurch sich Schatten abspalten können, die dann ein Eigenleben führen und in Form einer Projektion auf die Umwelt übertragen werden.
- Aufzeigen: Die vier Perspektiven (innen, außen, individuell, kollektiv), die Wirklichkeit zu erfassen werden ebenfalls einbezogen (4 Quadranten nach Ken Wilber).
Was ist Integrale Achtsamkeit (Mindfulness)?
Integrale Achtsamkeit kann durch die Methoden der Integralen Meditation entwickelt werden.
Integrale Achtsamkeit bedeutet die Einbeziehung folgender vier Perspektiven (Grundlage: 4-Quadranten-Modells von Ken Wilbers Integraler AQAL-Metatheorie): Das Innere des Individuums („ICH“), das Innere eines Kollektivs („WIR“), das Äußere eines Individuums („ES“), das Äußere eines Kollektivs („SIE“) – auf Grundlage der beiden grundlegenden Dichotomien „Innen oder Subjekt“ vs. „Außen oder Objekt“ und „Individuum oder Singular“ vs. „Kollektiv oder Plural“.
Der integrale Ansatz hilft uns dabei, alle vier Perspektiven (die „vier Quadranten“) gleichermaßen in unsere achtsamen Betrachtungen einzubeziehen und keinen dieser Bereiche auszublenden oder zu unter- bzw. überfordern. Mit der Bewusstwerdung aller möglichen Perspektiven und der Integration eine alle vier Bereiche umfassende Achtsamkeit, geht der Ansatz der integralen Achtsamkeit über das hinaus, was klassischerweise bei der Meditation über die innerlichen Aspekte der Wahrnehmung und Identifizierungen im Vordergrund steht.
Da Achtsamkeit ein Zustand ist, der durch die Übung der Meditation stabilisiert werden kann, und es sich dabei um einen Bewusstseinszustand des Aufwachens handelt, ist sie relativ unabhängig von der vorherrschenden vertikalen Bewusstseins-Strukturstufe (Wachstum), auf der sich jemand befindet. Allerdings ist es auch so, dass Achtsamkeit alleine nicht die Art und Weise, auf die ich aufgrund meiner Bewusstseinsentwicklung (vertikales Wachstum) die Welt wahrnehme und interpretiere, unmittelbar transzendieren kann. Ich werde die Welt dann zunächst einfach achtsamer durch diese Brille wahrnehmen und interpretieren.
Integrale Achtsamkeit bedeutet auch, die Achtsamkeit auf die verschiedenen multiplen Intelligenzen [Gardner] (Kognitiv [Piaget, Kegan], Emotional [Goleman], Spirituell [Fowler], Moral [Kohlberg], Werte [Graves, Wade], Bedürfnisse [Maslow]) und die Holarchie (= Wachstumshierarchie) der Bewusstseins-Strukturstufen auszudehnen.
Siehe dazu auch den Artikel Integrale Achtsamkeit.